Entwerfen Bachelor/Master
Schule für Kinder und Eltern und Lehrer.
Da ist keiner über dem anderen;
alle sind gleich und alle Anfänger.
Und was gemeinsam gelernt werden soll, ist:
die Zukunft. Rainer Maria Rilke, 1905
PROJEKTAUSGANGSBASIS . Dem Studiengang Architektur der FH Kärnten ist die Auseinandersetzung mit wichtigen Fragestellungen für den ländlichen Raum wesentlich. Die Möglichkeit an realen Aufgaben zu arbeiten und zu lernen bietet für Studierende bereits während des Studiums ein intensives Eintauchen in wichtige gesellschaftliche Themenstellungen. Das Land Kärnten möchte das Thema des Bildungscampusses – wo Kindergarten, Volksschule und Neue Mittelschule stärker verschränkt agieren – in Zukunft in den Fokus ländlicher Entwicklungen rücken. Wie aber kann man mit den Herausforderungen der Zukunft umgehen wo vor allem die ständig fortschreitende Digitalisierung bereits in die Ausbildung eingreift und gleichzeitig die wesentlichen räumlichen Rahmenbedingungen in den ländlichen Regionen Kärntens geschaffen sind. Wie also geht man mit den vorhandenen Bestandsbauten um, machen Zusammenlegungen Sinn, heben diese die Qualität der Bildung…? Wie wollen wir künftig lernen? Wie soll das räumliche Umfeld dafür aussehen?Genau diese Fragestellung an der Schnittstelle von Architektur und Pädagogik sollen Anreiz für eine intensive Beschäftigung im Sommersemester sein!
PLANUNGSGEBIET . Das Planungsgebiet umfasst die beiden Parzellen 251/5 und 251/9 der Gemeinde Seeboden wo sich bereits die beiden Bestandsgebäude der Neuen Mittelschule (NMS) sowie der Volksschule (VS) befinden. Für die Entwurfsübung soll die südliche und östliche Umgebung mit Kirche und Parkplatz (Haltestelle) mit einbezogen werden und ein gesamtheitlicher Lösungsansatz für die Entwicklung und Auswirkungen im Ortszentrum von Seeboden berücksichtigt werden.
STÄDTEBAULICHE UND SONSTIGE RAHMENBEDINGUNGEN . Grundsätzlich bleibt die konzeptionelle Lösung von Einschränkungen offen – es dürfen also Flächenwidmung, Bauweise, Bebauungsdichte, Straßen- und Baufluchtlinien, Nachbarschaftsabstände, Bauhöhen kritisch hinterfragt werden – wobei im nordwestlichen Bereich zur Einfamilienhausbebauung auf die geltenden Vorschriften Rücksicht zu nehmen ist.
RAUM- UND FUNKTIONSPROGRAMM . Das Raum- und Funktionsprogramm wurde von der Abteilung 3 (Gemeinden und Raumordnung) vom Land Kärnten in Kooperation mit dem Schulgemeindeverband und der Gemeinde Seeboden definiert und liegt bei.Hinweis Raumhöhe: Die lichte Raumhöhe für Unterrichtsräume ist mit 3,00 m anzunehmen. Für etwaige Lüftungsleitungen bzw. -geräte sind entsprechende Lösungsvorschläge zur Einhaltung der Mind.-Raumhöhe zu erarbeiten. Die Anmerkungen im Raum- und Funktionsprogramm sind unbedingt zu beachten.
STÄDTEBAU . Der übergeordnete städtebauliche Lösungsansatz der Um- bzw. Neustrukturierung des Schulcampus mit Adressbildung und Ankommen bzw. Anbindung an das Ortszentrum sowie die Einbindung der Bushaltestelle, Kiss- and Ride, Fußwegenetz, Positionierung der Fahrradabstellplätze und PKW Stellplätze ist wesentlich und soll als übergeordnete Organisations- und Erschließungsthematik bearbeitet werden.
LANDSCHAFTSPLANUNG FREIFLÄCHEN – GRÜNRÄUME . Gewünscht wird ein großzügig dimensionierter und attraktiv gestalteter durchgrünter Außenraum mit parkähnlich gestalteten Frei- und Grünflächen mit hohen Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten mit teilweise gedeckten Bereichen (ev. auch Eingangsbereich) für den Schulcampus. Der Freibereich bzw. Schulhof als Aufenthaltsort für die Pausen, soll der spielerischen Bewegung (Kletterwand, Balancierbalken, Brunnen, Sitzsteine Trampoline), der Kommunikation und als Lernort dienen, wobei eine – möglichst in lärmarmer Umgebung situierte – Freiklasse mit gewünschtem freien Blick zum Natur- und Landschaftsraum eingebunden werden soll. Der Eingangsbereich des Schulcampus und die Freiflächen sollen so konzipiert werden, dass eine externe Nutzung ohne aufwendige bauliche Maßnahmen jederzeit umgesetzt werden kann. Für das Abstellen von Fahrrädern ist in Eingangsnähe Vorsorge zu treffen. Die Gestaltung der Freispielflächen des Kindergartens sind in das gesamtheitliche Landschaftsplanungskonzept mit einzubeziehen, wobei die unmittelbare Nachbarschaft der Schulpausen- Frei-/Grünfläche und der Kindergarten-Freispielfläche nicht unbedingt gewünscht ist. Auch ist die Ablenkung der Schulkinder im Unterricht durch im Freien spielende Kindergartenkinder bei der Gesamtkonzeption zu bedenken.
SCHULPROFIL . Die Organisationsstruktur (Lehrerinnenteam) sowie das derzeitige pädagogische Konzept sollen bei der Begehung vor Ort eruiert werden. Weiter soll durch die räumlich architektonische Konzeption neue pädagogische Konzepte ermöglicht und die Schulleitung zu neuen Denkansätzen animiert werden.
PÄDAGOGISCHE ARCHITEKTUR ist ein Projekt in Kooperation mit dem Land Kärnten.
Lehrende
Elisabeth Leitner, Jürgen Wirnsberger . FH Kärnten
Hannes Sampl . Gastlektor
Studierende
4. Semester Bachelor
6. Semester Bachelor
2. Semester Master